Bei der Müllentsorgung und der Trennung in Wertstoffe ist der Auftragswerkstatt immer wieder aufgefallen, wie schwierig es für unsere Bewohner ist, die richtigen Einwürfe in die Sammelkästen zu finden, trotz Bildkennzeichnung. Aus den Wohngruppen ist ein Platzmangel bekannt, um Dosen, Altglas, Karton, Papier und Retouren zu sammeln. So ist die Idee entstanden, die Wertstoffe direkt bei den Wohngruppen abzuholen.

Täglich geht jetzt Jérome Nussbaum morgens von Gruppe zu Gruppe und holt mit fahrbarem Untersatz die Recyclingware. Mit Jérome wurde ein begeisterter und zuverlässiger Mitarbeiter für dieses anspruchsvolle Amt gefunden. Er hat lange Erfahrung aus der Landwirtschaft und natürlich bei sich zu Hause, wo er die Mülltrennung ausgeführt hat.

Irgendwie zeigt sich jetzt nach Wochen dieses neu installierten Arbeitsplatzes, dass scheinbar drei Fliegen mit einer Klappe gefangen wurden. Jérome hat eine verantwortungsvolle Position, die Wohngruppen werden entlastet und unsere Umwelt profitiert durch das Recycling.

«Der Vogelfänger bin ich ja, stets lustig, heissa, hopsasa…» – so tönte es öfters im Frühling dieses Jahres durch die Flure in unserem Schulhaus. Wer kennt sie nicht, die herrlich eingängigen Melodien aus Mozarts berühmter Oper «Die Zauberflöte»?

Keinem geringeren Werk haben sich die 22 Schüler und Schülerinnen der Theaterklassen des HPZ Lengwil in diesem Schuljahr angenommen und unter der Gesamt-Regie von Silke Biebinger und musikalischer Leitung von Christina Keintzel ein zauberhaftes Gesamtkunstwerk geschaffen, das allen Beteiligten und Zuschauern aufgrund seiner ausserordentlichen Qualität sicher lange in Erinnerung bleiben wird! Entstanden ist eine gekürzte Fassung mit den wichtigsten Szenen des bekannten Singspiels. Eine gelungene Mischung aus lustigen, tiefgründigen und spannenden Komponenten.

Überhaupt spielte das «Zusammen (Er)Schaffen» eine zentrale Rolle im Erarbeiten des umfangreichen Stoffes. Die jugendlichen Schüler und Schülerinnen schafften sich durch viel Text, formulierten diesen zum Teil selbst für sich um, sie liessen sich auf sehr hohem Niveau mit Gesang und Bewegung auf Mozarts Tonsprache ein, gestalteten im Werk- und Handarbeitsunterricht das Bühnenbild mit und begaben sich voller Begeisterung in all diese schöpferischen Prozesse. Das Hand-in-Hand der Lehrpersonen, der Unterrichtsassistenzen und aller beteiligten Fachlehrerinnen haben zum Gelingen dieser Prozesse beigetragen.

Besondere Erwähnung sollte aber noch die schauspielerische Leistung der tragenden Hauptrollen finden, die in den drei öffentlichen Aufführungen sprichwörtlich über sich hinausgewachsen sind. Dies waren Bartu Kavasoglu (Tamino), Patricia Tschanen (Pamina), Felicia Hauser, Amy Winner und Vivienne Mulaij (3 Damen), Gabriele Heeb (Papageno) und Daniel Laubscher (Papagenu), Tabea Niedermann (Papagena), Enes Jusufi (Sarastro), Joao Almeida (Monostatos) und Ylenya Rieger als rachsüchtig singende und furchteinflössende Königin der Nacht. Ergänzt durchs kleine Ensemble Feuer & Chor bleibt nur festzuhalten: eine absolut «zauberhafte Zauberflöte»!

Wir, «die Waldgruppe» des Ekkharthof, wagen uns auf Entdeckungstouren.

Der Wald bewegt uns Menschen seit jeher, wir tauchen in eine andere Welt ein. Für einige Stunden raus aus unserer schnelllebigen Gesellschaft. Raus aus unseren gewohnten Räumen und Verhaltensmustern. Wir begeben uns auf unbekannte Wege, nehmen neue Herausforderungen an. Wir sehen den Wald als grosses Lernfeld, in jeglicher Hinsicht.

Die Waldgruppe wurde im Frühling 2024 ins Leben gerufen. Das Angebot ist als Ergänzung oder punktuelle Veränderung zum Alltag der Tagesstruktur am Ekkharthof gedacht. Manchmal befinden sich Menschen in einer Phase, in der es ihnen schwerfällt, sich in bestehenden Strukturen zu bewegen. Diese können als zu eng oder überfordernd erlebt werden. Der Wald bietet einen vielfältigen, reizreduzierten Raum, in dem vieles möglich ist und der Platz für verschiedene Stimmungen bietet.

Unsere Tätigkeit im Wald beinhaltet verschiedene Aspekte:

Die körperliche Aktivität: eigene Grenzen spüren und überwinden.

Die Wahrnehmung: bewusst Geräusche und Gerüche mit allen Sinnen aufnehmen, zur Ruhe kommen.

Die soziale Interaktion: Stärken und Schwächen der einzelnen Gruppenmitglieder erkennen, gemeinsam etwas schaffen, Konflikte aushalten und aufnehmen, sich und die anderen als wertvoll sehen.

Die Wissensvermittlung: Tier- und Pflanzenwelt kennenlernen, Prozesse und Jahreszeiten in der Natur erleben.

Das Angebot wird den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Unser Mittagessen wird meist auf dem Feuer gekocht. Dabei übernimmt jeder eine Aufgabe. Bisher durften wir schon leckeres Wald-Chili, Feuer-Calzone und bunte Grillspiesse mit gefüllten Champignons zubereiten und geniessen.

Gemeinsam wird ein Weg gewählt. An manchen Tagen verlassen wir die offiziellen Waldwege und suchen unseren individuellen Trampelpfad durchs Unterholz. Egal welchen Weg wir am Ende beschreiten, wie lang oder kurz, wie einfach oder anstrengend er war, es ist jedes Mal wieder aufs Neue unser persönlicher Lernpfad.

«Bewegung ist notwendig, um Gedanken zu verankern.» Gerald Hüther

Das Angebot ist an die agogische Beratung angegliedert. Bisher findet die Waldgruppe Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagsvormittag statt und darf noch wachsen. Wir sind sehr gespannt, was in den nächsten Monaten noch entsteht. Valeska Cerf (seit April am Ekkharthof) ist hauptsächlich für die Umsetzung verantwortlich und wird von Arnt Iffländer-McDole (AgB) unterstützt.

Die Klassen des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Lengwil erlebten ein unvergessliches Winterlager in Beatenberg, einem wunderschönen Ort, der für seine einfachen Pisten bekannt ist. Alle Kinder und Jugendlichen hatten die Möglichkeit, verschiedene Wintersportarten auszuprobieren und die Freuden des Wintersports zu entdecken.

Unsere engagierten Ski- und Snowboardlehrer waren stets zur Stelle, um den Ski- und Snowboardneulingen die ersten Erfolge auf der Piste zu ermöglichen. Sie zeigten Geduld und Verständnis und sorgten dafür, dass jeder Schüler die Grundlagen des Skifahrens und Snowboardens erlernte.

Neben dem Skifahren und Snowboarden gab es auch die Möglichkeit, Schlitten zu fahren. Dies bot eine willkommene Abwechslung und sorgte für viel Spass und Lachen. Als besonderes Angebot gab es die Möglichkeit, im Dualski mitzufahren. Dies war eine grossartige Gelegenheit für diejenigen, die eine Pause vom selbstständigen Schlitteln, Skifahren oder Snowboarden brauchten. Sie konnten es sich vorne im Dualski gemütlich machen und die grosse Piste gemeinsam mit einem unserer erfahrenen Dualski-Lenker hinuntersausen.

Neben dem Wintersport gab es natürlich noch viel Spiel und Spass. Die Kinder und Jugendlichen hatten die Möglichkeit, lehrreiche Abenteuer in den Beatushöhlen zu erleben. Diese Erfahrungen werden sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Winterlager und die vielen neuen Erlebnisse, die es mit sich bringen wird

Alina Ackermann

Im Laufe dieses Schuljahres habe ich mit meiner frischgebackenen 1. Klasse ein aufregendes Projekt ins Leben gerufen. Seit der allerersten Schulwoche verbringen wir jeden Freitag in der freien Natur, an einem malerischen Ort direkt am Waldrand.

Der Weg dorthin ist bereits ein Abenteuer für sich. Gemeinsam mit Wanda, unserem treuen Shetlandpony, und einem schwer beladenen Leiterwagen bahnen wir uns unseren Weg durch den dichten Wald. Wir balancieren über umgestürzte Baumstämme, entdecken die vielfältige Flora und Fauna und erleben die wechselnden Jahreszeiten in ihrer ganzen Pracht.

Ein knisterndes Feuer hält uns warm, besonders in den kalten Wintermonaten, und dient gleichzeitig als Herd für unsere gemeinsamen Mahlzeiten. Wir geniessen Popcorn, Suppe, Würste und Stockbrot, begleitet von einem heissen Kaffee - ein herzlicher Dank an dieser Stelle an unsere Hauswirtschaft, die uns stets mit Leckereien versorgt.

Neben dem kulinarischen Genuss kommen auch kreative Aktivitäten nicht zu kurz. Wir basteln, schnitzen und spielen im Wald. Oft vergeht die Zeit wie im Flug und wir erreichen gerade noch rechtzeitig unser Taxi. Müde, aber erfüllt von den vielen Eindrücken, starten wir ins Wochenende.

Die Natur und der Wald bieten eine Vielfalt an Lernmöglichkeiten, die kein Klassenzimmer bieten kann. Im Wald werden Bewegung und Sinneswahrnehmung gefördert, soziale Interaktionen gestärkt und vor allem das Bewusstsein für die Umwelt geschärft.

Ein besonderer Dank gilt auch der Hauswirtschaft und dem Kleintierstall, die hervorragende Arbeit leisten. Durch ihre Unterstützung wird unser Projekt erst möglich und zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Kinder.

Dieses Projekt ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie vielseitig und bereichernd Bildung sein kann, wenn wir den Klassenraum verlassen und uns auf das Abenteuer Natur einlassen. Es ist eine Reise, die wir gemeinsam antreten - eine Reise voller Entdeckungen, Lernerfahrungen und unvergesslicher Momente.

Jonathan Langmair