Ziel ist die Öffnung und Inklusion

Nach der Fertigstellung des neuen Gastronomiegebäudes beginnen im März am Ekkharthof in Lengwil die Bauarbeiten am Haupthaus für den neuen Empfangsbereich. Mit den baulichen Veränderungen erhofft sich die Institution eine „Öffnung zur Gesellschaft hin“. Während der Bauphase werden aufgrund der zu erwartenden Lärmemissionen zwei Wohngruppen ausgelagert. Die Bewohner der beiden Gruppen finden in Kreuzlingen im ehemaligen Hotel „Bahnhof Post“ vorübergehend ein neues Zuhause.
Begegnungen zwischen Besuchern und Bewohnern am Ekkharthof sollen vermehrt an der Tagesordnung sein, denn alle Angebote und unterstützenden Massnahmen des Ekkharthofs zielen darauf hin, Menschen mit Unterstützungsbedarf die Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Das erklärte Ziel der Institution wird mit dem Bauprojekt „Schule & Infrastruktur“ ein Stück weit realisiert, indem Gelände und Architektur eine „Öffnung zur Gesellschaft hin“ erfahren. Baubeginn für die Begegnungszone und den Empfang mit Cafeteria und Bio-Laden ist im März.
Für die neue Empfangshalle wird das Erdgeschoss des Haupthauses, in welchem auch mehrere Wohngruppen untergebracht sind, umgebaut. Dabei wird es zu massiven Lärmimmissionen kommen. Um die Bewohner davor zu schützen, werden betroffene Wohngruppen umplatziert. Für zwei der Gruppen verlagert sich der Lebensmittelpunkt ab Ende Januar für ein Jahr in das ehemalige Hotel Restaurant Bahnhof Post nach Kreuzlingen. „Die Bewohner freuen sich schon sehr auf ihr neues Zuhause“, stellt die Wohngruppenleiterin, Nuran Celik, fest.
Jede Bewohnerin und jeder Bewohner wird ein ehemaliges Hotelzimmer beziehen können. Da für einige der älteren betreuten Menschen die täglichen Shuttlefahrten zu ihrem Arbeitsplatz am Ekkharthof in Lengwil zu anstrengend sind, wird für sie im ehemaligen „Bahnhof-Stübli“ ein Förderatelier eingerichtet. Das Restaurant wird den Wohngruppen als Wohn- und Esszimmer dienen.
„Lange haben wir nach einer geeigneten Unterbringung für die Wohngruppen gesucht. Eine Unterkunft zu finden, die rollstuhlgängig ist, allen Sicherheitskriterien genügt und noch dazu genügend Platz für 16 Personen zum Leben und Arbeiten bietet, war schwierig. Umso glücklicher sind wir nun über diese Lösung“, so der Leiter des Erwachsenenwohnheims, Thomas Niebling.
Es hätte für beide Parteien, den Ekkharthof und die Besitzerin der Liegenschaft an der Nationalstrasse 2, keine bessere Lösung geben können. Für die Arex Immobilien AG war klar, solange keine langfristige Lösung für die Liegenschaft gefunden ist, soll das Objekt sinnvoll genutzt und „am Leben erhalten“ werden. Mit der temporären Vermietung an den Ekkharthof und der Unterbringung von zwei Wohngruppen und einem Förderatelier ist ihnen das wahrlich gelungen. Und für den Ekkharthof und für die betreuten Personen bietet sich die Chance gelebter Inklusion. Damit gemeint ist die Möglichkeit, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen und miteinander Erfahrungen zu machen. Barrieren können abgebaut und Behinderungen als Möglichkeiten gesehen werden.
„Wir unterstützen unsere Bewohnerinnen und Bewohner, dass sie Beachtung, das richtige Gehör und den ihnen zustehenden Platz in der Gesellschaft bekommen“, so der Vorsitzende der Institutionsleitung, Jürg Bregenzer. „Deshalb ist es für uns eine grosse Chance, dass zwei Wohngruppen während eines Jahres mitten im Geschehen der Stadt leben und arbeiten dürfen.“
Um die Inklusion zu unterstützen, findet im März ein Tag der offenen Türe im Hotel „Bahnhof Post“ statt. Zudem sind weitere öffentliche Veranstaltungen im Sommer geplant.