Klassischer Krimi
Das Publikum wurde zum Literaturabend begrüsst, obwohl sie Tickets für ein klassisches Konzert mit Piano und Violine gebucht hatten. Kein Liebesroman à la Rosamunde Pilcher sollte vorgestellt werden, aber ein dramaturgisch hochspannender, düsterer, skandinavischer Krimi à la Henning Mankell, jedoch in musikalischer Form.
Ein Kulturjournalist hat die beiden bekanntesten Komponisten Mozart und Beethoven einmal mit Autoren verglichen. Er schrieb, dass Mozart, wäre er Autor gewesen, seine Kompositionen als Liebesroman hätte verkaufen können. Beethoven hingegen liebte die Dramaturgie und wäre in der Welt des Kriminalromans zuhause gewesen. Und ein solcher Beethoven-Krimi wurde dann auch an diesem Literaturabend – pardon – Konzertabend auf der Bühne präsentiert.
Und zwar von zwei Künstlern, die sich mit Leib und Seele der Musik verschrieben haben und seit über 18 Jahren zusammen auf der Bühne musizieren: Die freischaffende Pianistin Angela-Charlott Linckelmann und der Stimmführer beim SWR-Symphonieorchester Michael Dinnebier. Zum 250. Geburtstag von Beethoven spielten sie drei seiner Sonaten, unter anderem die bekannte Kreuzersonate. Wie bei einem guten Sonntagabend-Tatort sass das Publikum während der gesamten Konzertdauer gebannt da; begeistert von der leidenschaftlichen Darbietung.